10. Berliner Vollmond-Marathon

Am 03.06.2023 habe ich zum ersten Mal am Vollmond-Marathon sozusagen als letzten Härtetest vor Biel teilgenommen. Die Lage der Veranstaltung eine knappe Woche zuvor war perfekt und ich konnte bei der Gelegenheit auch mein Equipment für den Nachtlauf in der Schweiz testen.

Los ging es bei besten Läuferwetter um 17 Uhr im Sport Centrum Siemensstadt Richtung der Insel Eiswerder, die wir überquerten und dann auf Spandauer Seite an der Havel entlang Richtung Norden liefen. Über Nieder Neuendorf ging es dann immer mit Blick auf dem Wasser und auf dem Berliner Mauerweg bis hoch nach Hennigsdorf, dem nördlichsten Punkt der Strecke. Auf der anderen Havelseite ging es dann über Konradshöhe zum Tegeler See, den wir dann gänzlich umrundeten. Via Sechserbrücke und Greenwich-Promenade, wo es dann dunkel wurde und die Stirnlampen zum Einsatz kamen, liefen wir zurück zum Sport Centrum.

Ich hatte am Anfang mich an Läuferinnen und Läufer orientiert, die meine Pace liefen und war damit wieder einmal gut beraten. In der zweiten Streckenhälfte hatten sich dann kleine Gruppen von Teilnehmenden gebildet, die ein ähnliches Tempo liefen und wir kamen dabei auch mehr und mehr ins Gespräch und motivierten uns gegenseitig. Gemeinsam kamen wir dann nach ca. 05:20 Stunden im Ziel an und freuten uns sehr

Ein wunderschöner Natur-Lauf und mit viel läuferischer Erfahrung super organisiert!!!

Geschafft und glücklich im Ziel mit Michael, Stephan und David

Ein aktiver Monat

Der Mai war geprägt von der Vorbereitung auf mein diesjähriges Highlight dem Bieler Nachtlauf über 100 km im Juni, den ich dann zum dritten Mal laufen werde.

Eine besondere Herausforderung war insbesondere der Umstand, dass ich in diesem Jahr aufgrund meiner vielen Lauftherapie-Termine unter der Woche nur noch mit reduziertem Umfang trainieren kann. Ich bin mir dennoch sicher, dass ich die richtige Balance zwischen Regeneration und Belastung sowie zwischen kurzen Einheiten und den berüchtigten „Long Runs“ gefunden habe.

Höhepunkt und sozusagen die Generalprobe der Vorbereitung war der Rennsteig-Supermarathon Mitte Mai von Eisenach nach Schmiedefeld, welchen ich gut bewältigt habe. Ein gutes Gefühl!

Zwei Wochen vor Biel fühle ich mich in einer guten Ausdauerverfassung und bin guter Dinge, dass es wieder einmal eine schöne Erfahrung bei der „Nacht der Nächte“ werden wird. Wir werden sehen ….

Die Wartburg in der Morgendämmerung zu Beginn des Rennsteig-Supermarathons 2023. Foto: Jan Gohlke

Around the World – Vom Hobbyläufer zum Erd-Umrunder

Seit Ende März diesen Jahres habe ich nach meinen Aufzeichnungen einmal die Erde umrundet und darf mich nun auch noch  „Erd-Umrunder“ nennen. Die Erde hat einen Durchmesser von 12.743 km. Um die Erde an Ihrer Oberfläche einmal zu umrunden, muss man ungefähr 40.000 km zurücklegen. Das habe ich nun geschafft!

Das hätte ich zu Beginn meiner Aufzeichnungen im Jahr 2007, als ich  damals damit begann– ganz Buchhalter – meine läuferischen Aktivitäten kontinuierlich in einer Excel-Tabelle aufzuzeichnen, nicht zu träumen gewagt. Mein damaliges Ziel war – wie in den Vorjahren auch –  meine jährliche Teilnahme an der SCC-Teamstaffel. Irgendwann kam dann die Idee, auch diese Aktivitäten kontinuierlich in einer Excel-Tabelle aufzuzeichnen, was seitdem zur liebgewonnenen Gewohnheit geworden ist.

Im Laufe dieser Jahre habe ich dann eine Entwicklung vom Gelegenheitsläufer zum Halbmarathon-, Marathon und Ultraläufer durchgemacht, was sich auch in den jährlich steigenden Laufumfängen niederschlägt und unerbittlich von mir dokumentiert wurde. Letztendlich bin ich jetzt zum Lebens- und Genussläufer geworden. Weg vom Wettkampf- und Leistungsgedanken und hin zum Erlebnislaufen. Was auch für den Körper und Geist vor allem gesünder ist.

Ich bin total dankbar und mir auch gewiss, dass es ein großes Geschenk ist, dass ich über eine stabile Gesundheit verfüge und von Verletzungen verschont geblieben bin. Laufen ist für mich der „rote Faden meines Lebens“ geworden, der mich immer wieder in turbulenten Phasen meines Lebens wieder zum Wesentlichen zurückbringt und erdet. Ich würde mich freuen, wenn mein Beispiel Motivation und Anregung auch für andere sein könnte.

KalenderjahrLaufleistungGesamt
2007259 km259 km
2008469,6 km728,6 km
2009889,5 km1.618,1 km
20101.227,1 km2.845,2 km
2011847,3 km3.692,5 km
20121.105,7 km4.798,2 km
20132.156,4 km6.954,6 km
20142.755,1 km9.709,7 km
20153.518,2 km13.227,9 km
20162.231,1 km15.459,0 km
20172.700,7 km18.159,7 km
20183.307,6 km21.467,3 km
20194.278,4 km25.745,7 km
20203.611,5 km29.357,2 km
20215.208,1 km34.565,3 km
20224.632,8 km39.198,1 km
31.03.2023917,5 km40.115,6 km
Laufaufzeichnung 2007 – 31.03.2023

Lauftherapie-Artikel in der BZ

Ein aktueller Bericht zu der Lauftherapie in der Vivantes Entwöhnungstherapie „Hartmut-Spittler-Fachklinik“ ist vor kurzem in der BZ erschienen. Am 06.03.2023 hatten wir dazu einen Termin mit der Autorin und den Fotografen und es erschien am 15.03.2023 ein wirklich gelungener Bericht. Ein weiterer guter Artikel zur Lauftherapie und der Wirksamkeit im klinischen Setting.

BZ-Artikel vom 15. März 2023

Gelungener Start ins Ultra-Jahr 2023

Am vorletzten Samstag, 18.02.2023, war es endlich soweit. Der Ludwig-Leichhardt-Trail konnte nach drei Jahren wieder zur richtigen Jahreszeit im Februar stattfinden. Ein weiteres Zeichen der Hoffnung, dass die Corona-Pandemie als überwunden zu sein scheint.

Wir hatten eine Fahrgemeinschaft gegründet und am frühen Samstagmorgen machten wir uns frohgemut und optimistisch zu dritt auf den Weg nach Haasow. Immerhin ging es uns vor allem ja auch darum, dass Roberto seinen ersten offiziellen Ultra finishen würde.

Die schlechten Wetteraussichten waren uns bewusst, trotzdem machten wir uns insgeheim Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm kommen würde.  Nach und nach trafen die Teilnehmenden in der Vereinsanlage in Haasow ein und wir konnten gute Bekannte dort begrüßen. Von der Deutschlandquerung 2022 waren tatsächlich sechs Veteranen vor Ort. Nach einem kurzen Briefing machten sich dann 55 Ultras im Bus auf den Weg zum Start. Alle hatten was zu erzählen und waren aufgeregt, die Lärmkulisse im Bus war mit der in der Sixtinischen Kapelle vergleichbar. Je weiter wir fuhren, wurde es jedoch deutlich ruhiger, da wohl allen bewusster wurde, dass wir die Strecke anschließend laufend wieder zurücklegen mussten. „Highlight“ der Bustour war dann die Radarfalle in einer Ortschaft, die dem Busfahrer zum Verhängnis wurde.

In Trebatsch, dem Geburtsort von Ludwig Leichhardt, wurden wir bereits von der feierwütigen Trebatscher Zampergesellschaft erwartet. Nach einem kurzen Aufenthalt mit Laurentia ging es dann unerbittlich nach dem Motto: „Ich vollbringe es oder ich sterbe“ auf die Strecke. Gab es anfangs noch die Hoffnung, dass das noch erträgliche Wetter sich stabilisieren würde, war nach gut einer Stunde damit Schluss mit lustig. Für den Rest des Tages begleitete uns ein ständig an- und absteigender Nieselregen garniert mit wechselnden Windböen und einem überschaubaren Hagelschauer. Aber da kannste nix machen als Ultra, da mußt Du durch und eine fatalistische Einstellung an den Tag legen. Am Ende hatte ich – und bestimmt auch alle anderen – jedenfalls keinen einzigen trockenen Faden mehr am Körper.

Die Strecke war wieder einmal sehr abwechslungsreich und ich war überaus dankbar für den GPS-Track, der zur Verfügung gestellt wurde. Alles in allem kamen alle Teilnehmden wohlbehalten und durchnässt mit guter Laune ins Ziel. Es gab keinen DNF! Vor allem wohl auch deshalb, da es Almuth und Aldo mit dem gesamten Orga-Team wieder einmal gelungen war, den Lauf perfekt zu organisieren und uns zu unterstützen. Vielen Dank dafür!

Résumé 2022 – Ausblick 2023

Das vergangene Jahr war das erste Jahr der Laufwolke-Website. Am 08.12.2021 postete ich den ersten Eintrag und bin seitdem bemüht, stets aktuelle Einträge einzustellen. Mein Anspruch ist, mindestens einmal im Monat einen Beitrag einzustellen, was auch geschafft wurde. Natürlich nur mit Unterstützung von anderen. An erster Stelle ist hier Günther zu nennen, der mir bei der Erstellung und Einrichtung der Website extrem geholfen hat. Als Gastautoren haben Günther und auch Jan selbst Beiträge verfasst und eingestellt. Hinzu kam im Laufe des Jahres auch die Einrichtung der Kommentarfunktion, welche auch eine wechselseitige Kommunikation auf der Website ermöglicht. Besonders zu schätzen gelernt habe ich dies während der Deutschlandquerung im vergangenen Mai. Die motivierenden und aufmunternden Kommentare haben mir sehr geholfen und zum Durchhalten bewegt.

Für das kommende Jahr, würde ich mich freuen, wenn die Laufwolke-Seite mehr kommunikativen Charakter bekommen würde. Jede Person ist dazu eingeladen, sich zu beteiligen, Kommentare zu den Beitragen abzugeben und als Gastautor Beiträge dort einzustellen. Wenn Ihr Interesse daran habt, meldet Euch einfach und wir werden das ermöglichen.

Intensivieren möchten wir auch unsere „Laufwolke-Long Runs“, die im letzten Jahr entstanden sind. Einmal im Monat würden wir gerne einen Long Run anbieten und Bekannte und Freunde dazu einladen. Gerne können auch da von Euch Laufstrecken eingebracht werden. Die „Long Runs“ sind sog. „Einladungs-Läufe“. Wir laden im Direkt-Kontakt ein und posten die Termine dann auch mind. 14tägig im Voraus auf der Laufwolke-Seite. Auch zu den „Long Runs“ könnt Ihr Euch dann gerne anmelden und hinzukommen.

Für mich persönlich war das zurückliegende Laufjahr auch ein ganz besonderes Jahr. Vor allem fanden nach zwei Jahren Pandemie wieder Laufveranstaltungen (fast) wie gewohnt statt. Mein Höhepunkt war natürlich die Deutschlandquerung im Mai veranstaltet von der LG Mauerweg. Es war mein erster Etappenlauf und eine wirklich andere Welt, die ich dort kennenlernen durfte. Nicht vergleichbar mit meinen sämtlichen Ultraläufen, die ich bis dahin absolviert hatte. Ich habe viele beeindruckende Läuferpersönlichkeiten kennenlernen und auch in Demut, Bescheidenheit und Dankbarkeit sehr viel dazulernen dürfen. Ich werde die Tage nicht vergessen ….

Auch das Fortbestehen der Lauftherapie in der Hartmut-Spittler-Klinik und die damit verbundenen Abschlussläufe waren Highlights. Genauso wie auch die mittlerweile traditionelle Pasta-Party am Freitagabend vor dem Berlin-Marathon in unserer Laube.

Aber auch alle (Trainings)Läufe – sei es alleine oder auch gerne in Begleitung oder in der Gruppe – waren tolle Erlebnisse. Insgesamt sind mehr als 4.000 km verletzungsfrei hinzugekommen. Eine weitere Bestätigung meiner Erfahrung, dass vor allem langsames und ausdauerndes Laufen nicht zwingend schädlich sein muss. Es kommt einfach und (fast) ausschließlich auf die Intensität an!

Für das kommende Laufjahr habe ich mir vorgenommen, etwas kürzer zu treten. Keine 100 Meilen und auch kein Etappenlauf. Dafür werde ich in 2023 – bis auf den Berlin-Marathon – mich nur für Läufe anmelden, die ich in 2022 nicht gelaufen bin. Das erste Halbjahr ist bereits so gut wie verplant und ich habe bereits für den Ludwig-Leichhardt-Trail, dem Rennsteig-Supermarathon und die 100 km in Biel gemeldet und freue mich total darauf.

Ich wünsche Euch allen eine gutes und vor allem verletzungsfreies Laufjahr 2023!

Keep running and still moving!

Runners World-Artikel

In der aktuellen Runners World-Ausgabe Januar 2023 ist ein Artikel über das Lauftherapie-Angebot an der Hartmut-Spittler-Fachklinik, welches Jörg und ich dort seit sechs Jahren anbieten, erschienen. Mitte November gab es einen Termin am Grunewaldsee „Krumme Lanke“ mit einem Reporter aus Hamburg und einer Fotografin aus Berlin. Entstanden ist ein sehr guter mehrseitiger Bericht zu unserer Arbeit an der Hartmut-Spittler-Klinik mit sehr schönen Fotos und mit dem Schwerpunkt zur Lauftherapie im Kontext mit Sucht. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir den Artikel erst in 2023 auf dieser Seite veröffentlichen. Wir empfehlen Euch, die aktuelle Runners World-Ausgabe zu besorgen. Viel Spaß bei der Lektüre!

Laufwolke-Long Run – Ein Herbstlauf!

Am letzten November-Wochenende fand wieder einmal ein Laufwolke-Long Run statt. Wir trafen uns am 27.11.2022 um 9 Uhr direkt am S-Bahnhof Wannsee und liefen die bereits vertraute Strecke nach Kladow Hafen, die mehrere Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten bietet. Die Strecke führte ab dem Wannsee direkt dann an der Havel und entlang des Düppeler Forstes vorbei an der Pfaueninsel und dem Gasthof zur Moorlake zur Glienicker Brücke. Dort verließ uns nach knapp 10 km Ina, die mit uns gemeinsam nur eine kurze Strecke zurücklegen wollte. Gemeinsam ging es dann weiter auf der Strecke des Mauerweges durch den Neuen Garten Richtung Krampnitz. Jan hatte noch einen Termin und zog davon. Roberto und ich machten im Ultra-Tempo weiter.

Kurz nach Krampnitz und einigen Steigungen auf der Landstraße ging es dann bei km 19 wieder auf Forst- und Wirtschaftswegen  5 km durch den Königswald zum Sacrower Schloss.  Wir hatten – wieder einmal – großes Glück mit dem Wetter und genossen einen Herbstlauf bei strahlendem Sonnenschein. Das üppige Herbstlaub bot einen wirklich angenehmen Untergrund und ein Herbstlauf bei gutem Wetter wirkt zudem erholsam aufs Gemüt …

Nachdem wir Sacrow durchlaufen hatten, war wieder Straße und leichte Steigungen angesagt, bevor wir in Kladow ankamen. Dort ging es dann entlang des Havelufers weiter bis Kladow Hafen, wo wir nach kurzer Rast die BVG-Fähre zum S-Bahnhof  Wannsee und damit zu unserem Ausgangspunkt nahmen. Diese Überfahrt mit der Fähre ist stets ein gelungener Abschluss und ein Highlight – sozusagen die „Kreuzfahrt des kleinen Mannes“ für wenig Geld 😊 Insgesamt betrug die Laufstrecke 28,4 km.

Dies war sozusagen der letzte Laufwolke-Long Run in 2022. Im Laufe des Jahres hat sich dieses Format bewährt und es fanden bereits mehrere solcher langen Läufe an verschiedenen Orten statt. Für das kommende Jahr planen wir diese langen Läufe mit Bekannten und Freunden regelmäßig – einmal im Monat – zu veranstalten.

Müggelsee Halbmarathon

Der Müggelsee Halbmarathon war für mich eine riesige Herausforderung, da ich aufgrund diverser harter Rückschläge länger sehr krank war. Ich wollte die Chance nutzen, mir am Müggelsee selbst etwas zu beweisen und wieder mehr Selbstbewusstsein zu tanken. Das ist mir gelungen, voller Stolz habe ich sogar meine PB um 1 Minute verbessert und bin überglücklich. Denn der Müggelsee Halbmarathon ist nicht nur eine traumhaft schöne Ecke von Berlin, sondern auch ein wunderschöner Lauf mit ganz vielen lieben Menschen, die nur eins im Kopf haben (Laufsport). In diesem Sinne kann ich jedem nur wärmstens empfehlen dort mitzumachen. Zum einem ist er kostengünstig und zum anderen kann man 5, 10 oder sogar 21km laufen.

Für mich lief der Tag super. Mein Ziel war es, mit einer hohen, stabilen Herzfrequenz zu laufen und fit ins Ziel zu kommen. Dass natürlich die Bestzeit rausgesprungen ist, hat mich unheimlich stolz gemacht und am Abend kamen dann doch noch ein paar Siegestränen. In Begleitung von meinem Laufpartner Marco, der diesen Lauf auf unter 1:30h gebracht hat, war unser Tagesziel erreicht. Im Ziel gesund und munter angekommen, haben wir gemeinsam die herrliche Stimmung genossen und freuten uns gemeinsam über jeden, der mit einem Lächeln im Gesicht ins Ziel kam. Denn genau das ist mein Motto beim Laufsport (Laufen macht Glücklich) und wenn man dann noch seine Zeit verbessert, ist das einfach nur toll.

Mit sportlichem Gruß

Euer Jan