Wo laufen sie denn

Lieber Franz,

zunächst herzlichen Glückwunsch zur Web-Seite und zur „Genehmigung“ Deiner Tour. Berlin – Paris.

Und schon setzt meine Beschwerde ein. Wieso kommst Du auf diese Strecken-Idee? Nur um unter dem 1806 gebauten „Arc de Triomphe“ die Arme hochzureisen? Naja – kann man/frau irgendwie auch verstehen. Mein Vorschlag wäre ein anderer gewesen. und zwar: Berlin – Olbia. Also hier auf Sardinien. Und ich sage Dir auch warum: Über 300 Tage im Jahr scheint hier die Sonne. die Menschen sind ausgeglichen, liebenswert und bescheiden. Sie sind wohl dadurch auch die im Durchschnitt ältesten Bewohner in Europa. Ihre Ernährung ist vorbildlich – mediterran und auch ihre Trinkgewohnheiten sind nachzueifern. Und ja: Sie trinken ihren Wein, den aber in Maßen, unbehandelt und meist auch selber hergestellt. Nun, ich könnte noch unzählige Beispiele aufführen, um Dir die Bedeutung solch einer Tour nach Sardinien (nur ein paar hundert Kilometer weiter) schmackhaft zu machen. Ich bin mir aber sicher, dass Dir nach Deiner Berlin – Paris Strecke eine neue Idee herumSPUKt. Dem wollte ich schon mal vorgreifen. Ich wünsche Dir/Euch alles erdenklich Gute zum Gelingen.

Dein ehemaliger Lauf-Redaktions- und Marathon-Kollege Falk aus/auf Sardinien

Buch „Running forever II“

Beate Kommritz-Schüler, Bettina Richter,

Raphael Richter & Wolfgang W. Schüler (Hrsg.)

Running forever

Wie Frauen zu lebenslangen Läuferinnen werden

Hildesheim: Arete-Verlag, 2021, 190 S.

ISBN: 978-3-96423-051-5

Zwei Dutzend prominente und weniger prominente Frauen wurden gebeten zu erzählen, wie sie zu überzeugten Lebensläuferinnen geworden sind. Zu Wort kommen Leistungs- und Breitensportlerinnen, Gesundheitsläuferinnen und Wiedereinsteigerinnen – unter ihnen die ehemalige Weltklasseathletin Katrin Dörre-Heinig, die Ministerin a. D. Dr. Martina Münch, die Pfarrerin Manuela Bünger und die Bestsellerautorin Hera Lind – aus Berlin Dr. Erdmute Nieke, Regina Vollbrecht und Joanna Zybon. Ihre Laufmotive, -philosophien und -praxen, eingebettet in den jeweiligen Lebenskontext, stehen beispielhaft für die Vielfalt weiblichen Laufens. Das Geleitwort hat die Ikone des Frauenlaufs Kathrine Switzer, USA beigesteuert, die 1967 beim Boston-Marathon Laufgeschichte geschrieben hat. Das Foto, auf dem der damalige Renndirektor ihr die Startnummer vom Trikot reißen wollte, weil keine Frau an seinem Rennen teilnehmen sollte, ging um die Welt.

Laufen Frauen anders als Männer? Ein Rezensent meinte nach der Lektüre: „Frauenlaufen, so scheint es mir, ist in vorsichtiger Beschreibung sanfter, unter- und miteinander freundlicher, sensibler, pragmatischer, spiritueller, zielgerichteter, realistischer, achtsamer, kommunikativer, neugieriger und eitler“ (LaufReport).

Das Buch erhielt durchweg positive Kritiken: „Tolle Lauflektüre für Frauen und Männer“ (Runner’s World), „Ein wunderbarer bunter Strauß an Erfahrungen und Erlebnissen“ (Spiridon) und „Eine schöne und lesenswerte Textsammlung für einen Regenerationstag auf der Couch“ (LaufZeit). Bei „germanroadraces“ hieß es: „Gäbe es einen Wettbewerb zum ,Laufbuch des Jahres 2021‘, dann würde ich dieses zum absoluten Favoriten zählen.“

Buch „Running forever I“

Wolfgang W. Schüler & Klaus Richter (Hrsg.)

Running forever

Das Geheimnis lebenslangen Laufens

Hildesheim: Arete-Verlag, 2017, 168 S.

ISBN: 978-3-942468-82-4

25 Läufer:innen, die seit 30 Jahren und mehr regelmäßig laufen, haben ihre Lauf-Lebens-Geschichte niedergeschrieben. Unter ihnen Jüngere und Ältere, Erlebnis- und Leistungsorientierte, ehemalige Spitzen- und Breitensportler/innen, Viel- und Wenig-Läufer/innen, „Nur“-Läufer:innen und Allroundsportler:innen, Läufer:innen aus der früheren BRD und DDR, Prominente und Nicht-Prominente – unter ihnen Laufliterat Werner Sonntag, Lauftherapiebegründer Prof. Dr. Alexander Weber, Erzbischof Ludwig Schick, Spiridon-Herausgeber Manfred Steffny, Mr. Spartathlon Hubert Karl und ex-Guinnessbuch-Rekordhalter Horst Preisler.

Die Herausgeber des Buches interessierte, wie die Betreffenden sich die Freude am Laufen bewahrt haben und zu welchen „Konzepten“ lebenslanger Ausübung sie gekommen sind. Diesen Erfahrungsschatz zu heben und weiterzugeben, ja, ihn zum Anreiz, zum Anstoß werden zu lassen, sich selbst weiter mutig auf den Weg zu neuen Lauferfahrungen und zum persönlichen Running forever zu machen, ist gelungen. Sportpädagoge Prof. Dr. Detlef Kuhlmann titelte gar: „Dieses Buch gilt als der ,heimliche Star’ unter den Neuerscheinungen des Jahres 2017!“ (LaufZeit&Condition, H. 12/2017) Und Prof. Dr. Wildor Hollmann, Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin, schrieb in seinem Geleitwort: „Man wird lange suchen müssen, um etwas annähernd Vergleichbares in der Literatur zu finden.“

Grußwort von Wolfgang Schüler

Der Läufer und Lauftherapeut Franz Kuhnlein hat die Website „Laufwolke“ eröffnet. Mit ihr bietet er breitensportlich ausgerichteten wie auch gesundheitlich interessierten Läufer:innen ein neues, zusätzliches Forum der Information und des Austauschs – in Berlin und über die Bundeshauptstadt hinaus.
Jegliches Engagement in dieser Richtung ist zu befürworten und zu unterstützen. Gesundheit, Fitness, Wohlbefinden und Lebensfreude stellen sich nicht bewegungslos ein. Doch laut Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention sind nur 13% der Erwachsenen „ausreichend körperlich aktiv. Der übrige Teil erhöht durch fehlende Bewegung das Risiko des Auftretens von Beschwerden und Erkrankungen.“ Mithin fehlen ihm Kompensationsmöglichkeiten für die in Beruf und Alltag sich erhöhenden psychischen Anforderungen und Belastungen. Eine körperlich-seelische Zerreißprobe mit den bekannten Folgen: einerseits Übergewicht, Kurzatmigkeit, Herzkreislauf- und Stoffwechselstörungen, andererseits Stressleiden, Ängste, depressive Verstimmungen und Burnout. Davon beschleunigt wird der Prozess des Alterns. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt die Zahl derjenigen, die weltweit an Krankheiten sterben, die auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind, mit etwa zwei Millionen pro Jahr an.
Sich mehr zu bewegen – langsam und ausdauernd – fördert die Gesundheit und hilft, Befindlichkeitsstörungen und Erkrankungen aktiv zu begegnen – präventiv, therapeutisch und rehabilitativ. Laufen ist hierfür ein vorzügliches, leicht verfügbares Mittel – ob in eigener Regie betrieben oder begleitet bzw. angeleitet, bestenfalls durch ausgebildete Lauftherapeut:innen. Wer einmal die positiven Wirkungen des Laufens an sich selbst erfahren hat, möchte sie nicht mehr missen.
So bleibt Franz Kuhnlein zu danken und seiner Website zu wünschen, dass sie gut angenommen wird, dass sie andere motiviert, einen körperlich aktiven Lebensstil zu pflegen, ja, dass man sich auf ihr einbringt, gegenseitig austauscht und vernetzt. Allen zukünftig Beteiligten wünsche ich ein „Start running!“ bzw. „Keep on running!“
Wolfgang W. Schüler, Wiesbaden, 11.01.2022

Sozialpädagoge (Dipl.) und Pädagoge (M.A.), Läufer seit 1967 (Marathon sub-3-h), Lauftherapeut (DLZ) und Lauftherapeut (IART/USA), Begründer einer evidenzbasierten Lauftherapie bei verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen, von 1995 bis 2019 Dozent am Deutschen Lauftherapiezentrum (DLZ) in Bad Lippspringe, Gründungsmitglied des (Berufs-) Verbandes der Lauftherapeuten (VDL) und seit 2011 dessen Beauftragter für Internationale Kontakte, Geburtshelfer der Lauftherapieausbildung am Orde Wingate Institute/Israel (2020), Autor und Herausgeber von über einem Dutzend Büchern zum gesundheitsorientierten Laufen und zur Lauftherapie (Lebenswerk „Lauftherapie mit Kindern und Jugendlichen“, 2014, 432 S.).