Vor einer Woche kam die ernüchternte Nachricht, dass der RAE 2022 ausfällt. Gänzlich überraschend kam die Nachricht nicht, war aber doch in der Wirkung niederschmetternd. Jetzt nachdem ich eine Woche Zeit hatte, das zu verdauen, kann ich mit etwas Abstand und Distanz die ganze Sache reflektieren. Es ist schade, dass dieser Etappenlauf gänzlich abgesagt wurde. Aber ich kann die Entscheidung des Organisators gut nachvollziehen. Aufgrund der stetigen pandemischen Lage und insbesondere aufgrund des russischen Angriffkrieges in der Ukraine sagten etliche Teilnehmer überwiegend aus Übersee ab. Das Teilnehmerfeld reduzierte sich dadurch um weit mehr als die Hälfte. Insofern kann ich verstehen, dass die Finanzierung und Durchführung dadurch unmöglich wurde.
Mein ganzer Repekt gilt Oliver Witzke, der in den vergangenen zwei Jahren mit viel Optimismus und Beharrungsvermögen in die Realisierung dieses Etappenlaufes in hohem Maße investiert hatte und trotzdem den Mut gefunden hat, ein aussichtloses Unterfangen abzubrechen.
Auch ich habe die letzten anderthalb Jahre investiert und mit stetig steigenden Trainingsumfängen daraufhin trainiert. Ich bin nicht zuletzt deswegen in einer sehr guten und nie dagewesenen Ausdauer-Fitness angelangt und dafür dankbar. Es war deshalb für mich nicht alles umsonst. Vielen Dank auch an alle Mitläufer und Trainingspartner, die mich bei meinem Vorhaben unterstützt und begleitet haben.
Es wäre mein erster Etappenlauf gewesen und ich hatte – ehrlich gesagt – schon leichtes „Muffensausen“ hinsichtlich der Anzahl der Etappen ohne Ruhetag und der überdurschnittlich langen Distanzen. Schade – ich hätte gerne ausgetestet, wie viele Etappen ich geschafft hätte oder gar in Paris angekommen wäre.
Aber dennoch : „Shit happens!“ und „Keep running!“
Am 20.02.2022 war der krönende Abschluss der gemeinsamen Ultravorbereitung mit Roberto. Roberto hatte mich letzten Sommer angefragt, ihn bei der Vorberetung und Bewältigung seines ersten Ulra-Laufes zu unterstützen. Gerne bin ich dieser Bitte nachgekommen und wir haben seit November 2021 uns auf den Ludwig-Leichhardt-Trail 2022 vorbereitet.
Es folgten viele gemeinsame lange Läufe am Wochenende, Gespräche und die Vermittlung von theoretischen Wissen. Es war ein Prozess des gegenseitigen Kennenlernens und Bildung von Wertschätzung. Ultra ist nach meinem Verständnis nicht nur eine sportliche Leistung, vielmehr geht mit dem Ultralaufen auch eine Veränderung des Lebensgefühls und Lebenseinstellung einher – im Sinne von „Lebens- und Genussläufer“.
Nachdem der Ludwig-Leichhardt-Trail für den geplanten Termin am 19.02.2022 coronabedingt auf den Sommer verschoben werden musste, ließen wir aber nicht vom gemeinsamen Ziel ab und trainierten unverdrossen weiter. „Das Ziel steht im Weg … „ Wir entschieden, dass wir – komme was da wolle – weiterhin die Absicht verfolgen wollten, am WE der 7. KW Robertos ersten Ultra-Lauf zu absolvieren.
Am 20.02.2022 starteten wir also um 09:30 Uhr am S-Bahnhof Wannsee in Berlin zur sog. „Wannsee-Umrundung“. Ziel war es, im Uhrzeigersinn immer am Wasser entlang um den Wannsee und der Havel wieder am S-Bahnhof Wannsee anzukommen. Besonders schön war, dass im Vorfeld dieses Vorhabens sich einige Läuferinnen und Läufer aus unseren Laufwelten, in denen Roberto und ich unterwegs sind/waren, uns anschlossen und ein Teil des Weges begleiten wollten.
Wir liefen also in einer Gruppe von 8 Laufenden, von denen zwei als Run & Bike unterwegs waren, los. Es ging im Uhrzeigersinn an der Liebermann-Villa und dem Haus der Wannseekonferenz vorbei und dann an der Havel und am Rande des Düppeler Forstes vorbei an der Pfaueninsel und der Moorlake zur Glienicker Brücke. Dort waren auch schon die ersten Spuren vom Orkan Zeynep, der am Vortag mit brachialer Gewalt auch durch Brandenburg gefegt war, zu sehen.
Der Weg führte nach Überquerung der Glienicker Brücke in Richtung des Neuen Garten. Dort mussten wir feststellen, dass der Neue Garten wetterbedingt vollständig gesperrt war und wir mussten einen Umweg finden, was uns auch gelang. Weiter ging es dann ab der alten Meierei an der Havel entlang bis nach Krampnitz. Denis und Fabian stiegen dort nach 20 km aus – weiter ging es zu sechst.
Durch den Königswald, der durch den Orkan erhebliche Sturmschäden erlitten hatte, führte dann die Strecke durch den Sacrower Park vorbei an der Heilandskirche und zum Sacrower Schloss mit 1000-jähriger Eiche. Dort bei km 27 wurden unsere beiden Mitläufererinnen, Imke und Angela, bereits vom Anhang erwartet und wünschten uns alles Gute. Einen Kilometer weiter am Ortsausgang von Sacrow wartete dann wie verabredet Ina auf uns, um uns bis zum Ende zu begleiten. Es hatte inzwischen angefangen zu regnen und das Wetter wurde für unser Vorhaben etwas ungemütlich.
Zu fünft ging es dann unverdrossen weiter an Kladow vorbei und dann auf dem Havelradweg durch Gatow Richtung Spandau. An der Heerstraße bei km 42 stiegen Fabian und Christian – unser „Run & Bike-Duo“ – aus. Das Wetter war für eine Radbegleitung bei unserem langamen Ultra-Tempo nicht optimal. Wir bedankten uns bei beiden für diese grandiose Leistung und machten uns zu dritt auf, um den letzten Streckenabschnitt an der Grunewald-Havelseite zu bewältigen.
Nach sieben Stunden kamen wir dann rechtzeitig vor Einbruch der Dämmerung am Startpunkt wieder an. Robertos erster Ultra-Lauf war mit Unterstützung aller Beteiligten geschafft.
An dieser Stelle noch einmal Robertos und mein gemeinsamer Dank an alle, die uns bei diesem Vorhaben unterstützt haben. Vor allem aber gilt der Respekt Roberto, der es wirklich geschafft hat ein hoch gestecktes Ziel mit allen Widrigkeiten und Irrungen in der Vorbereitung zu erreichen und sich nicht davon abbringen zu lassen.
zunächst herzlichen Glückwunsch zur Web-Seite und zur „Genehmigung“ Deiner Tour. Berlin – Paris.
Und schon setzt meine Beschwerde ein. Wieso kommst Du auf diese Strecken-Idee? Nur um unter dem 1806 gebauten „Arc de Triomphe“ die Arme hochzureisen? Naja – kann man/frau irgendwie auch verstehen. Mein Vorschlag wäre ein anderer gewesen. und zwar: Berlin – Olbia. Also hier auf Sardinien. Und ich sage Dir auch warum: Über 300 Tage im Jahr scheint hier die Sonne. die Menschen sind ausgeglichen, liebenswert und bescheiden. Sie sind wohl dadurch auch die im Durchschnitt ältesten Bewohner in Europa. Ihre Ernährung ist vorbildlich – mediterran und auch ihre Trinkgewohnheiten sind nachzueifern. Und ja: Sie trinken ihren Wein, den aber in Maßen, unbehandelt und meist auch selber hergestellt. Nun, ich könnte noch unzählige Beispiele aufführen, um Dir die Bedeutung solch einer Tour nach Sardinien (nur ein paar hundert Kilometer weiter) schmackhaft zu machen. Ich bin mir aber sicher, dass Dir nach Deiner Berlin – Paris Strecke eine neue Idee herumSPUKt. Dem wollte ich schon mal vorgreifen. Ich wünsche Dir/Euch alles erdenklich Gute zum Gelingen.
Dein ehemaliger Lauf-Redaktions- und Marathon-Kollege Falk aus/auf Sardinien
Zwei Dutzend prominente und weniger prominente Frauen wurden gebeten zu erzählen, wie sie zu überzeugten Lebensläuferinnen geworden sind. Zu Wort kommen Leistungs- und Breitensportlerinnen, Gesundheitsläuferinnen und Wiedereinsteigerinnen – unter ihnen die ehemalige Weltklasseathletin Katrin Dörre-Heinig, die Ministerin a. D. Dr. Martina Münch, die Pfarrerin Manuela Bünger und die Bestsellerautorin Hera Lind – aus Berlin Dr. Erdmute Nieke, Regina Vollbrecht und Joanna Zybon. Ihre Laufmotive, -philosophien und -praxen, eingebettet in den jeweiligen Lebenskontext, stehen beispielhaft für die Vielfalt weiblichen Laufens. Das Geleitwort hat die Ikone des Frauenlaufs Kathrine Switzer, USA beigesteuert, die 1967 beim Boston-Marathon Laufgeschichte geschrieben hat. Das Foto, auf dem der damalige Renndirektor ihr die Startnummer vom Trikot reißen wollte, weil keine Frau an seinem Rennen teilnehmen sollte, ging um die Welt.
Laufen Frauen anders als Männer? Ein Rezensent meinte nach der Lektüre: „Frauenlaufen, so scheint es mir, ist in vorsichtiger Beschreibung sanfter, unter- und miteinander freundlicher, sensibler, pragmatischer, spiritueller, zielgerichteter, realistischer, achtsamer, kommunikativer, neugieriger und eitler“ (LaufReport).
Das Buch erhielt durchweg positive Kritiken: „Tolle Lauflektüre für Frauen und Männer“ (Runner’s World), „Ein wunderbarer bunter Strauß an Erfahrungen und Erlebnissen“ (Spiridon) und „Eine schöne und lesenswerte Textsammlung für einen Regenerationstag auf der Couch“ (LaufZeit). Bei „germanroadraces“ hieß es: „Gäbe es einen Wettbewerb zum ,Laufbuch des Jahres 2021‘, dann würde ich dieses zum absoluten Favoriten zählen.“
25 Läufer:innen, die seit 30 Jahren und mehr regelmäßig laufen, haben ihre Lauf-Lebens-Geschichte niedergeschrieben. Unter ihnen Jüngere und Ältere, Erlebnis- und Leistungsorientierte, ehemalige Spitzen- und Breitensportler/innen, Viel- und Wenig-Läufer/innen, „Nur“-Läufer:innen und Allroundsportler:innen, Läufer:innen aus der früheren BRD und DDR, Prominente und Nicht-Prominente – unter ihnen Laufliterat Werner Sonntag, Lauftherapiebegründer Prof. Dr. Alexander Weber, Erzbischof Ludwig Schick, Spiridon-Herausgeber Manfred Steffny, Mr. Spartathlon Hubert Karl und ex-Guinnessbuch-Rekordhalter Horst Preisler.
Die Herausgeber des Buches interessierte, wie die Betreffenden sich die Freude am Laufen bewahrt haben und zu welchen „Konzepten“ lebenslanger Ausübung sie gekommen sind. Diesen Erfahrungsschatz zu heben und weiterzugeben, ja, ihn zum Anreiz, zum Anstoß werden zu lassen, sich selbst weiter mutig auf den Weg zu neuen Lauferfahrungen und zum persönlichen Running forever zu machen, ist gelungen. Sportpädagoge Prof. Dr. Detlef Kuhlmann titelte gar: „Dieses Buch gilt als der ,heimliche Star’ unter den Neuerscheinungen des Jahres 2017!“ (LaufZeit&Condition, H. 12/2017)Und Prof. Dr. Wildor Hollmann, Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin, schrieb in seinem Geleitwort: „Man wird lange suchen müssen, um etwas annähernd Vergleichbares in der Literatur zu finden.“
Der Läufer und Lauftherapeut Franz Kuhnlein hat die Website „Laufwolke“ eröffnet. Mit ihr bietet er breitensportlich ausgerichteten wie auch gesundheitlich interessierten Läufer:innen ein neues, zusätzliches Forum der Information und des Austauschs – in Berlin und über die Bundeshauptstadt hinaus. Jegliches Engagement in dieser Richtung ist zu befürworten und zu unterstützen. Gesundheit, Fitness, Wohlbefinden und Lebensfreude stellen sich nicht bewegungslos ein. Doch laut Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention sind nur 13% der Erwachsenen „ausreichend körperlich aktiv. Der übrige Teil erhöht durch fehlende Bewegung das Risiko des Auftretens von Beschwerden und Erkrankungen.“ Mithin fehlen ihm Kompensationsmöglichkeiten für die in Beruf und Alltag sich erhöhenden psychischen Anforderungen und Belastungen. Eine körperlich-seelische Zerreißprobe mit den bekannten Folgen: einerseits Übergewicht, Kurzatmigkeit, Herzkreislauf- und Stoffwechselstörungen, andererseits Stressleiden, Ängste, depressive Verstimmungen und Burnout. Davon beschleunigt wird der Prozess des Alterns. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt die Zahl derjenigen, die weltweit an Krankheiten sterben, die auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind, mit etwa zwei Millionen pro Jahr an. Sich mehr zu bewegen – langsam und ausdauernd – fördert die Gesundheit und hilft, Befindlichkeitsstörungen und Erkrankungen aktiv zu begegnen – präventiv, therapeutisch und rehabilitativ. Laufen ist hierfür ein vorzügliches, leicht verfügbares Mittel – ob in eigener Regie betrieben oder begleitet bzw. angeleitet, bestenfalls durch ausgebildete Lauftherapeut:innen. Wer einmal die positiven Wirkungen des Laufens an sich selbst erfahren hat, möchte sie nicht mehr missen. So bleibt Franz Kuhnlein zu danken und seiner Website zu wünschen, dass sie gut angenommen wird, dass sie andere motiviert, einen körperlich aktiven Lebensstil zu pflegen, ja, dass man sich auf ihr einbringt, gegenseitig austauscht und vernetzt. Allen zukünftig Beteiligten wünsche ich ein „Start running!“ bzw. „Keep on running!“ Wolfgang W. Schüler, Wiesbaden, 11.01.2022
Sozialpädagoge (Dipl.) und Pädagoge (M.A.), Läufer seit 1967 (Marathon sub-3-h), Lauftherapeut (DLZ) und Lauftherapeut (IART/USA), Begründer einer evidenzbasierten Lauftherapie bei verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen, von 1995 bis 2019 Dozent am Deutschen Lauftherapiezentrum (DLZ) in Bad Lippspringe, Gründungsmitglied des (Berufs-) Verbandes der Lauftherapeuten (VDL) und seit 2011 dessen Beauftragter für Internationale Kontakte, Geburtshelfer der Lauftherapieausbildung am Orde Wingate Institute/Israel (2020), Autor und Herausgeber von über einem Dutzend Büchern zum gesundheitsorientierten Laufen und zur Lauftherapie (Lebenswerk „Lauftherapie mit Kindern und Jugendlichen“, 2014, 432 S.).
Vor einigen Tagen habe ich endlich die Anmeldebestätigung für die Teilstrecke Berlin – Paris des Race Across Europe (RAE) 2022 erhalten 😊
Nachdem ich ein Jahr mit dem Vorhaben, mich anzumelden, schwanger gegangen bin und in 2021 mich entsprechend in Form gebracht habe, hatte ich mich entschlossen, dieses neue Kapitel meiner Ausdauer-Entwicklung anzugehen und mich vor mehr als drei Wochen bereits angemeldet. Mir fällt ein Stein von Herzen, nachdem nun die Anmeldebestätigung erhalten habe und ich bereits als Teilnehmer auf der RAE-Website gelistet bin.
Nachdem ich jahrelange Erfahrungen im Ultra-Bereich gesammelt habe, fühle ich mich jetzt soweit, meinen ersten Etappenlauf anzugehen. Es ist ein glücklicher Zufall, dass der Trans-Europa-Lauf nach zehnjähriger Pause wieder stattfindet und ich bereit für ein neues Terrain im Ausdauerlauf bin. Ich werde die Gelegenheit beim Schopfe packen. Wer weiß, wann der nächste Europalauf stattfinden wird …
Ich werde mich ab sofort voller Konzentration auf diesen Etappenlauf, der vom 24.05.22 bis 09.06.22 über 17 Etappen von 60 – 80 km ohne Ruhetag nach Paris führt, vorbereiten und darüber regelmäßig berichten.
Es wird ein Abenteuer werden und ich weiß nicht, wieviele Etappen ich durchhalten oder sogar in Paris ankommen werde.
Ich möchte auf dieser Seite meine Begeisterung für das ausdauernde gesunde Laufen teilen und bei dem Einen oder Anderen auch wecken. Ich laufe seit dem Jahr 2000 und habe seitdem eine Entwicklung zum „Lebens- und Genussläufer“ durchlaufen. Auf dieser Website möchte ich meine verschiedenen Laufwelten und Erfahrungen präsentieren und eine Möglichkeit der Kommunikation bieten. Über eine lebendige Beteiligung wäre ich sehr erfreut. Viel Spaß beim Stöbern auf der Seite.