Am 26.03.2022 war es soweit: Die erste Laufveranstaltung im laufenden Jahr! Nachdem aufgrund der geltenden Corona-Regeln der Ludwig-Leichhardt-Trail im Februar verlegt wurde, war dies der Auftakt in die diesjährige Saison.
Gemeinsam mit Jan hatte ich bereits letztes Jahr die Teilnahme an diesem wunderschönen Naturlauf geplant. Leider kam es nicht dazu, da der Lauf aus den oben genannten Gründen damals ebenfalls verlegt wurde und dann im Sommer eine Woche nach dem 100-Meilen-Lauf stattfand. Ein ungünstiger Termin für mich damals, da ich eine Woche zuvor die 100 Meilen gelaufen war und mir einen weiteren Ultra über 61 km in so kurzer Zeit nicht zutraute. Eine weise Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Trotzdem hielten Jan und ich an unserem Vorhaben fest und planten die gemeinsame Teilnahme für 2022. Jan hatte schon die Teilnahme in 2021 in den Beinen, was sich unterwegs als wertvolle Erfahrung darstellen sollte.
Es ging also am 26.03.2022 morgens um 4 Uhr von Berlin aus los in die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, um einen der größten deutschen Binnenseen zu umrunden. Ich war guten Mutes, hatte gut trainiert und hatte ja schon Erfahrungen im Umrunden von großen Gewässern gesammelt.
Die Fahrt war problemlos, fast kein Verkehr auf der Autobahn und wir erreichten nach etwas mehr als zwei Stunden gutgelaunt und frohen Mutes unser Ziel – das Veranstaltungsgelände in der Speicherstraße. Schnell den Impfnachweis gecheckt und wir erhielten das begehrte Bändchen, welches uns den Zugang zu allen Bereichen ermöglichte.
Es versammelten sich nach und nach die Teilnehmer der großen 61 km-Runde, welche dann um 08:30 Uhr auf die Stecke geschickt werden würde. Es war alles super organisiert und wir bereiteten uns bedächtig und konzentriert auf die kommende Aufgabe vor. Ein kurzes Briefing in der Halle und los gings mit dem sogenannten „Kaltstart“ von der Halle aus zum Startbereich am Schweriner Schloss. Pünktlich um 08:30 Uhr ging es dort auf die Strecke.
Ich ließ es etwas langsam angehen machte noch ein Foto vom Schweriner Schloss und fanden uns dann am Ende des Feldes. Da wir eh langsam laufen wollten und ich noch das Lauf-Tempo für den leider abgesagten Race Across Europe 2022 innehatte, war das auch voll in Ordnung. Die ersten 9 km bis zum ersten VP waren – unterbrochen von einem wirklich kurzen Trail-Ausflug – sehr angenehm und ließen in mir keine Vermutung aufkommen, welche Strapazen uns noch bevorstanden. Jan wusste mehr ….
Kurz nach dem VP 1 wurde es dann zum Naturlauf und wir erfreuten uns an der wirklich schönen Strecke. Jan meinte: „Wart´s ab, das wird noch besser ….“. Und er sollte Recht behalten. Es ging dann ans Hochufer und dort konnte man wirklich von Trail sprechen. Es war ein teilweise gefährliches Unterfangen mit riskanten An- aber vor allem Abstiegen, welche gespickt von großen Natursteinen, Felsblöcken und umgestürzten stattlichen Bäumen des letzten Orkans waren. Ich sprang wie ein Zirkuspferd von Fels zu Fels immer voll konzentriert auf das Aufsetzen meines nächsten Fußtrittes. Ein Abrutschen hätte mitunter einen metertiefen Sturz in den Schweriner See zur Folge gehabt. Für mich als bekennenden Nichtschwimmer eine beunruhigende Vorstellung.
Nach diesem wirklich schwierigen Trail-Abschnitt ging es dann ab dem VP 2 weiter über Felder und Äcker bis nach Krampe. Wir verließen dort die 33 km-Runde, wechselten zum Schweriner Außensee und gelangten zum VP 3 auf dem Gelände eines Camping-Platzes.
Der weitere Streckenverlauf führte uns dann auf Teilabschnitten des Radweges „Die blaue Acht“ – unterbrochen von Informationstafeln zu Sehenswürdigkeiten – weiter. Wir hielten unser gewähltes Tempo im aeroben Bereich und blieben mit einem Schnitt von 07:30 Min./km im aeroben Bereich. Die Strecke war in allen Abschnitten super markiert und insbesondere die alle 5 km platzierten Motivations-Tafeln versehen mit Läufer-Weisheiten aber auch Zitaten so berühmter Dichter und Denker wie z. B. Goethe, Schiller oder Shakespeare verdienen ein großes Lob.
Zum guten Schluss kam dann noch mal auf den vorletzten Abschnitt zwischen den Verpflegungspunkten 5 und 6 noch ein trailiger Abschnitt – wieder voller Baumschäden durch den Orkan – aber nicht so gefährlich wie das Hochufer am Anfang des Laufes.
Nach insgesamt 07:50:46 h und einem Schnitt von 07:44 Min./km kamen wir dann erschöpft aber glücklich im Ziel an. Ein toller Natur-Lauf – super organisiert – lag hinter uns. Einen herzlichen Dank an das gesamte Team des SST 2022. Wir kommen gerne wieder!
So sehen Sieger aus…
Tip Top ihr beiden Respekt vor der Tollen Leistung…
Ich freue mich schon auf 2023 dann sind wir zu dritt……