Geschafft! Auch die heutige Etappe habe ich im Cutoff gefinisht. Es war wieder einmal knapp. Um 17:00 Uhr war der Cuttoff, um 16:55 Uhr kam ich rein. Ich darf mich nun Etappen-Läufer nennen!
Der heutige Rennverlauf war mit Überraschungen gespickt. Den ganzen Vormittag hatte es einen ständigen Nieselregen gegeben, der bis zum Mittag anhielt. Am Verpflegungspunkt 1 war plötzlich aufgrund von Baumfällarbeiten mit schwerem Gerät unser Track gesperrt. Die Organisatoren hatten dann eine Ausweichroute, die wieder zu unserem Track führen sollte, gefunden. Es war für mich spannend, diese mündlich erklärte Route zu laufen und zu hoffen, dass ich irgendwann wieder auf meinem gespeicherten Track mitten im Wald lande. Letztendlich hat alles gut funktioniert. 3 weitere Bonus-Kilometer und zusätzliche 200 Höhenmeter, waren die Folge.
Heute Abend war dann große Abschluss-Zeremonie mit anschließendem Abendessen und ich sitze nun auf meinem Zimmer und zähle meine Blessuren der Woche. Das WLAN im Hotel funktioniert nicht einwandfrei und so werden ich diesen kurzen Bericht erst einen Tag später online stellen können. Meine Erfahrungen und Erkenntnisse werde ich in den nächsten Tagen Revue passieren lassen und verarbeiten. Wenn das getan ist, werde ich noch ein abschließendes Résumé posten.
Ich bedanke mich aber schon mal bei allen, die mir bei der Bewältigung dieses Projekts beigestanden und geholfen haben. Vor allem bei meiner geliebten Holden Ela, die meine verrückte Idee total unterstützt und immer an mich geglaubt hat. Eure Kommentare auf Laufwolke, habe ich alle gelesen und haben mir sehr geholfen, durchzuhalten. Vielen Dank dafür!
Heute haben wir das Ziel unserer 5. Etappe in Bad Laasphe erreicht. Nach 60 km und 1.460 Höhenmetern kamen wir in Schloss Wittgenstein an, wo wir heute feudal in historischen Gemäuern übernachten. Der Ausblick von unserem Zimmer ist sensationell.
Die heutige Strecke führte uns von Hessenstein (Hessen) durch das Edertal und dann über Rothaargebirge nach Bad Laasphe (Nordrhein-Westfalen). Es ging ziemlich hoch und runter und die Anstiege waren lang und zäh. Ein kurzer Nieselschauer war am Vormittag – ansonsten war es wieder einmal bestes Laufwetter.
Ich startete als langsamer Läufer – wie bei den beiden Etappen zuvor auch – als Frühstarter. So haben auch die langsamen und angeschlagenen Läuferinnen und Läufer die Möglichkeit, innerhalb der Cutoff-Zeit zu finishen. Eine gute Idee vom Veranstalter.
Die Cutoff-Zeit habe ich wieder einmal knapp geschafft und ich bin bei der Schluss-Etappe immer noch in der Wertung und kann das Rennen finishen. Das wäre für mich ein großer Erfolg.
Ich freue mich auf die morgige Etappe und den Zieleinlauf in Siegen.
Ich habe mich qualifiziert für die 5. Etappe und habe heute wieder knapp den Cut Off geschafft.
Heute lief es etwas besser als gestern und ich konnte die Nacht gut regenerieren. Aber auch bei den anderen Teilnehmende machen sich inzwischen die Strapazen bemerkbar. Nach vier Tagen zwischen 52 und 63 km und jeweils mindesten 1.000 Höhenmetern auch kein Wunder. Es ist immer noch toll, die grandiosen Ausblicke und die tolle Landschaft zu genießen. Es ist auch immer wieder überraschend, über welche irre Wege uns der Track leitet.
Seit Montag laufen wir durch Hessen auf einen Höhenniveau von bis zu 500 Metern über den Meeresspiegel und ich hätte nie gedacht, wie schön Hessen sein kann.
Heute ging es von Feldberg nach Hessenstein. Wir passierten die Altstadt von Fritzlar und liefen dort durch die Altstadt und am Denkmal des Bonifatius vorbei. Übernachtet wird heute in der Jugendburg Hessenstein.
Morgen ist dann die Königsetappe. Zwar nicht Alpe d´Huez aber immerhin 60 km mit 1.460 km positive Höhenmetern – auch durch das Rothaargebirge. Ich hoffe wirklich, dass ich den Cut Off schaffe und dann bei der Schluss-Etappe am Freitag noch in der Wertung bin.
Die dritte von sechs Etappen ist bewältigt. Heute waren widrige Verhältnisse. Die Nacht durch hatte es geregnet und entsprechend waren dann die Forst- und Wirtschaftswege im Wald. Es war zum Teil eine Schlammschlacht. Zudem hatten wir am Vormittag dann noch kräftige Regenschauer. Im Laufe des Tages klarte es dann aber wieder auf und es war wieder herrliches Laufwetter.
Es ging von Sontra nach Felsberg durch das wunderschöne Hessen. Vorwiegend auf dem berüchtigten Wanderweg „X8“, den Weg der Deutschen Einheit und abschliessend über den Barbarossa-Weg nach Melsungen, wo wir die Altstadt passierten. Nach insgesamt 52 km kamen wir dann im Burghotel Heiligenberg an, wo wir heute übernachten.
Morgen geht es weiter nach Hessenstein. Weiter 56 km und 990 Höhenmeter. Langsam fühle ich mich wie eine Bergziege.
Der Lauf wird langsam anstrengend und – zumindest bei mir – machen sich die Strapazen bemerkbar. Ich bin aber weiterhin fest entschlossen, in Siegen anzukommen und die Deutschlandquerung zu finishen.
Die zweite Etappe von Eisenach (Thüringen) nach Sontra (Hessen) habe ich – wie gestern auch – innerhalb des Cutt Offs knapp gefinisht und bin sehr glücklich.
Dieser Etappenlauf ist ein voller Trail-Lauf versehen mit extem vielen Höhenmetern. Nach 63 km (930 Höhenmetern) waren heute 57 km (1.250 Höhenmeter) zu bewältigen. Morgen sind es dann 52 km (1.370 Höhenmeter). Die Strecken werden kürzer – dafür steigen die Höhenmeter…. Herrliche Ausblicke sind der Lohn. Wir laufen Wege, die wirklich nicht auf Anhieb zu erkennen sind. Es geht wirklich nur mit Navi, ansonsten wäre ich hilflos verloren. Ich fühle mich zum Teil wie in meiner Kindheit. Laufe durch Wiesen die hüfthoch stehen und durch Trampelpfade die knöcheltief mit Laub bedeckt sind. Einfach herrlich!
Läuferisch ist diese Laufveranstaltung totales Neuland. Ich fühle mich wie ein Novize und Anfänger. Alle meine bisherige Lauferfahrung ist mit diesem Event nicht vergleichbar.
Ich fühle mich auch endlich angekommen und wohl in der Gruppe. Gestern war ich nach der ersten Etappe wirklich platt und konnte deshalb auch nur kurz berichten. Deshalb dieses mal etwas ausführlicher …
Komme was wolle – ich laufe weiter und hoffe, dass ich alle sechs Etappen bewältige.
Geschafft und glücklich habe ich ich nach 63 km die erste Etappe gefinisht. Es war sehr heiß und ich musste mich zurechtfinden mit der Navigation auf meiner Uhr. Viele Höhenmeter und sehr trailige Wege mit wunderschönen Ausblicken durch den Thüringer Wald waren der Lohn für die Anstrengung.
Jetzt ist Regeneration angesagt. Morgen geht es von Eisenach wieder weiter. Sontra ist das neue Ziel 😊
Nun startet mein Abenteuer „Etappenlauf“ und ich bin in Arnstadt angekommen. Die Anreise mit der Bahn war sehr kurzweilig. Ich traf überraschend im ICE nach Erfurt einen guten Freund aus der Vorcoronazeit und die anderthalb Stunden vergingen wie im Fluge. Wir hatten uns viel zu erzählen.
In der ersten Unterkunft, Hotelpark Stadtbrauerei Arnstadt, bin ich frühzeitig angekommen und habe die Zeit bis zum Briefing genutzt, meine Sachen für morgen zu richten und mein Gepäck transportfähig zu machen. So kann ich jetzt richtig chillen und habe keine Hektik mehr. Das Zimmer teile ich mir mit Ralf. Wir kennen uns bereits von den 100 Meilen Berlin vom letzten Jahr und sind dort bereits 10 km am Ende zusammengelaufen.
Das Auftakt-Briefing war interessant und wir haben einen Ablauf für die morgige erste Etappe von Arnstadt nach Eisenach (63 km) bekommen. Ca. 20 Läuferinnen und Läufer gehen morgen an den Start.
Ich bin entspannt und guter Dinge. Vor allem bin ich dankbar, dass ich hier sein kann, nach meiner überstandenen Corona-Infektion Anfang Mai – hätte ja auch anders ausgehen können ….
Das Buch beantwortet Fragen zur Lauftherapie und gibt zahlreiche Beispiele aus der Praxis. Mithin will es Entscheidungshilfe für die Ausbildung sein. Es wendet sich an Läufer:innen,die sich für die Wirkungen ausdauernden Laufens auf Gesundheit und Wohlbefinden interessieren
die von der Tätigkeit von Lauftherapeut:innen gehört haben und Näheres über deren Einsatzmöglichkeiten erfahren möchten,
die überlegen, ob eine Ausbildung in Lauftherapie für sie in Frage kommt und was sie dazu noch an Informationen brauchen;
an Absolvent:innen der Ausbildung, die mehr über die Praxis erfahren möchten;
an ausgebildete Lauftherapeut:innen, die wissen wollen, welche Wege Kolleg:innen eingeschlagen haben und mit welchem Erfolg,
die Anregungen für ihre lauftherapeutische Praxis suchen oder eine Veränderung anstreben.
Das Buch ist Prof. Dr. Alexander Weber, Wegbereiter der Lauftherapie, zu seinem 85. Geburtstag am 25. Juni 2022 gewidmet.
Die Autor:innen
Namhafte Praktiker:innen berichten mitten aus ihrem lauftherapeutischen Alltag. Sie machen deutlich, wie vielfältig und spannend die Anwendungsbereiche, Zielgruppen und Organisationsformen der Lauftherapie sein können. Die Beispiele sind Erfolgsgeschichten und ließen sich mühelos erweitern. Sie beschreiben die von den Autor:innen nach der Ausbildung am Deutschen Lauftherapiezentrum (DLZ) unternommenen Schritte hin zu einem eigenen Tätigkeitsprofil und zu seiner Etablierung. Last but not least spiegeln sie den Herzschlag und Enthusiasmus der Kolleg:innen für die Lauftherapie wider.
Der Inhalt
Geleitwort von Dr. Teresa Kostrubala, USA (weltweit erste ausgebildete Lauftherapeutin)
Vorwort
Wolfgang W. Schüler – FAQs zur Lauftherapie
Karin Severin-Lenz – Lauftherapie mit „Normalos“
Maria Liebeck – Lauftherapie und Gewichtsmanagement
Torsten Schubert – Lauftherapie mit Langzeitarbeitslosen
Günther Bergs – Lauftherapie im betrieblichen Gesundheitsmanagement
Dr. Arwed Bonnemann – Lauftherapieworkshop als betriebliche Weiterbildungsmaßnahme
Manuela Bünger – Lauftherapie in der Kirchengemeinde
Dr. Burkhard Boenigk – Lauftherapie und Kräuterpädagogik
Jörg Schimitzek – Lauftherapie und Rückverbindung mit der Natur
Elisabeth Springer – Lauftherapie und Hyperkinetik bei Kindern
Klaus Gerhardus – Lauftherapie bei Mukoviszidose
Silke Gilljam – Lauftherapie mit Frauen nach Brustkrebs
Barthel Schumacher – Lauftherapie bei geistiger Behinderung
Anke Hub – Lauftherapie mit psychisch beeinträchtigten Menschen
Franz Kuhnlein, Manuela Prelicz & Jörg Runge – Lauftherapie mit Suchtkranken
Wolfgang W. Schüler – Aus der Schublade: Lauftherapie als Sozialer Trainingskurs
Mirko Stellmacher – Lauftherapie im Maßregelvollzug
Joanna Zybon – Lauftherapie in der Justizvollzugsanstalt
Verena Wegener – Lauftherapie bei Sehbehinderung und Blindheit
Dr. Rüdiger Carlberg – Lauftherapie nach dem Lüneburger Konzept
Ralph Schmitt – Lauftherapie im privaten Umfeld
Ute Bischoff – Lauftherapie und Marketing
Klaus Assenmacher – Lauftherapie und Berufsverband
Wolfgang W. Schüler – Lauftherapie und internationale Kontakte
Am 30.04.2022 war nun endlich die Harzquerung. Nachdem zweimal coronabedingt dieser Lauf leider abgesagt werden musste, war es nun wieder soweit. Ursprünglich hatte ich mich für die Veranstaltung in 2020 angemeldet. Ein großes Lob an die Veranstalter, dass der Startplatz ohne Abschläge zwei Jahre fortgeschrieben wurde. Keine Selbstverständlichkeit – wir wir alle mittlerweile wissen.
Wir – Lisa, Elisabetta, Jan und ich – reisten am Vorabend schon an und übernachteten in Bernburg bei Eddi. Jörg gesellte sich hinzu. Das war insbesondere auch deshalb sehr schön, da dann mit Eddi, Jörg, Jan und mir vier Weggefährten unserer letzten gemeinsamen Harzquerung in 2018 wieder vereint waren. Wir hatten uns zum Teil lange nicht gesehen und viel zu erzählen. Die Freude war groß!
Nach einer kurzen Nacht ging es dann am frühen Morgen für Jörg, Jan und mich weiter nach Wernigerode. Eddi war dieses Jahr nicht gemeldet und kam deshalb später mit Lisa und Elisabetta zum Start nach. Die Startunterlagen waren in Wernigerode schnell abgeholt. Die Organisation vor Ort war wieder einmal bestens …
Nach einem kleinen Frühstück bei Netto ging es dann bereits die ersten Anstiege zum Startbereich hoch und wir bekamen eine Ahnung von dem, was uns bevorstehen würde. Erinnerungen an unsere Teilnahme von 2018 wurden wach. Viele Läuferinnen und Läufer waren dort bereits versammelt, obwohl bis zum Start noch eine knappe Stunde Zeit war. Allen merkte man die Vorfreude an und die Stimmung war sehr gut.
Pünktlich um 08:30 Uhr ging es dann los und auf die Strecke in den Wald hinein. Sofort war mein Körper in „Streß-Level“, da es die ersten Kilometer brutal nach oben ging und größtenteils nur gegangen werden konnte. Nach dem Erreichen der ersten „Hoch-Ebene“ nach ca. 4 km und Passieren der Zillerbachtalsperre, deren Staumauer wir überliefen, wurde es vorerst etwas flacher und ich kam ins Laufen.
Bereits hier wurde deutlich, was uns die Veranstalter schon im Vorfeld angekündigt hatten: Das Erscheinungsbild des Harz hatte sich gewaltig verändert. Mit anderen Worten: „Der Wald war weg!“. Klimakatastrohe und Trockenheit hatten dem Borkenkäfer die günstigsten Voraussetzungen geschaffen. Zudem kamen auch noch die Spätfolgen des Sauren Regens. Weite Flächen waren sozusagen kahlgeschlagen, soweit das Auge reichte. Im gesamten Teilnehmerfeld konnte man auch nonverbal schlagartig eine große Betroffenheit wahrnehmen.
Die Harzquerung ging weiter. Ultra- und Naturläufer sind im Grunde Optimisten und nach den Worten von fachkundigen Betreuern wurde bereits mit dem Aufforsten bereits begonnen – auch wenn dies wohl 50 Jahre dauern würde.
Mich überkam ein Runners-High und ich lief drauflos, ohne auf meine geplante Richtgeschwindigkeit zu achten. Es ging mit leichtem Gefälle über Felder und Wiesen und ich konnte meine „Gewichtsvorteile“ als Genußläufer in die Waagschale bzw. Schwerkraft werfen. Es war einfach herrlich! Etwas nach dem VP 1 bezahlte ich meinen vorherigen Geschwindigkeitsrausch dann in Läuferwährung, d. h. ich wurde langsamer … Ich war wieder in meiner vertrauten Welt des „ausdauernden Laufens“ angekommen und fühlte mich pudelwohl.
Meine Gedanken schweiften über die Höhen und Täler und kamen wieder zurück. Ich musste daran denken, dass ich hier auch unter der Flagge des Deutschen Laufherapiezentrums lief und gestern eine außerordentliche Mitgliederversammlung zur Auflösung des Vereins in Bad Lippspringe stattgefunden hatte. Was dort wohl rausgekommen ist? Shit happens! – Komme was wolle: Ich laufe!
Weiter ging es über Stock und Stein und bergauf und bergab. Die Harzquerung hat es wirklich in sich. Ca. 2.600 Höhenmeter (ansteigend und absteigend) kamen zusammen, die bewältigt werden wollten. Nachdem ich den höchsten Punkt der Strecke, den Poppenberg, nach ca. 41 km überquert hatte, war ich frohen Mutes, dass es ab dann nun noch bergab ginge. Es kamen jedoch drei weitere mittlere Anstiege hinzu …
Nach mehr als 7 Stunden und knapp 54 km kam ich dann erschöpft und glücklich ins Ziel, wo ich schon von Jan erwartet wurde. Jörg war noch auf der Strecke und kam etwas später an.
Alles in allem ein wunderschön organisierter Lauf des Ski-Klubs Wernigerode von 1911 e.V. und einer der schönsten Naturläufe, die ich inzwischen kennenlernen durfte. Ich komme gerne wieder.