Runners World-Artikel

In der aktuellen Runners World-Ausgabe Januar 2023 ist ein Artikel über das Lauftherapie-Angebot an der Hartmut-Spittler-Fachklinik, welches Jörg und ich dort seit sechs Jahren anbieten, erschienen. Mitte November gab es einen Termin am Grunewaldsee „Krumme Lanke“ mit einem Reporter aus Hamburg und einer Fotografin aus Berlin. Entstanden ist ein sehr guter mehrseitiger Bericht zu unserer Arbeit an der Hartmut-Spittler-Klinik mit sehr schönen Fotos und mit dem Schwerpunkt zur Lauftherapie im Kontext mit Sucht. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir den Artikel erst in 2023 auf dieser Seite veröffentlichen. Wir empfehlen Euch, die aktuelle Runners World-Ausgabe zu besorgen. Viel Spaß bei der Lektüre!

Neuerscheinung „Lauftherapeutin, Lauftherapeut – eine Qualifikation für dich?“

  • Das Buch beantwortet Fragen zur Lauftherapie und gibt zahlreiche Beispiele aus der Praxis. Mithin will es Entscheidungshilfe für die Ausbildung sein. Es wendet sich an Läufer:innen,die sich für die Wirkungen ausdauernden Laufens auf Gesundheit und Wohlbefinden interessieren
  • die von der Tätigkeit von Lauftherapeut:innen gehört haben und Näheres über deren Einsatzmöglichkeiten erfahren möchten,
  • die überlegen, ob eine Ausbildung in Lauftherapie für sie in Frage kommt und was sie dazu noch an Informationen brauchen;
  • an Absolvent:innen der Ausbildung, die mehr über die Praxis erfahren möchten;
  • an ausgebildete Lauftherapeut:innen, die wissen wollen, welche Wege Kolleg:innen eingeschlagen haben und mit welchem Erfolg,
  • die Anregungen für ihre lauftherapeutische Praxis suchen oder eine Veränderung anstreben.

Das Buch ist Prof. Dr. Alexander Weber, Wegbereiter der Lauftherapie, zu seinem 85. Geburtstag am 25. Juni 2022 gewidmet.

Die Autor:innen

Namhafte Praktiker:innen berichten mitten aus ihrem lauftherapeutischen Alltag. Sie machen deutlich, wie vielfältig und spannend die Anwendungsbereiche, Zielgruppen und Organisationsformen der Lauftherapie sein können. Die Beispiele sind Erfolgsgeschichten und ließen sich mühelos erweitern. Sie beschreiben die von den Autor:innen nach der Ausbildung am Deutschen Lauftherapiezentrum (DLZ) unternommenen Schritte hin zu einem eigenen Tätigkeitsprofil und zu seiner Etablierung. Last but not least spiegeln sie den Herzschlag und Enthusiasmus der Kolleg:innen für die Lauftherapie wider.

Der Inhalt

  • Geleitwort von Dr. Teresa Kostrubala, USA (weltweit erste ausgebildete Lauftherapeutin)
  • Vorwort 
  • Wolfgang W. Schüler – FAQs zur Lauftherapie 
  • Karin Severin-Lenz – Lauftherapie mit „Normalos“
  • Maria Liebeck – Lauftherapie und Gewichtsmanagement
  • Torsten Schubert – Lauftherapie mit Langzeitarbeitslosen
  • Günther Bergs – Lauftherapie im betrieblichen Gesundheitsmanagement
  • Dr. Arwed Bonnemann – Lauftherapieworkshop als betriebliche Weiterbildungsmaßnahme
  • Manuela Bünger – Lauftherapie in der Kirchengemeinde
  • Dr. Burkhard Boenigk – Lauftherapie und Kräuterpädagogik
  • Jörg Schimitzek – Lauftherapie und Rückverbindung mit der Natur
  • Elisabeth Springer – Lauftherapie und Hyperkinetik bei Kindern
  • Klaus Gerhardus – Lauftherapie bei Mukoviszidose
  • Silke Gilljam – Lauftherapie mit Frauen nach Brustkrebs
  • Barthel Schumacher – Lauftherapie bei geistiger Behinderung
  • Anke Hub – Lauftherapie mit psychisch beeinträchtigten Menschen
  • Franz Kuhnlein, Manuela Prelicz & Jörg Runge – Lauftherapie mit Suchtkranken
  • Wolfgang W. Schüler – Aus der Schublade: Lauftherapie als Sozialer Trainingskurs
  • Mirko Stellmacher – Lauftherapie im Maßregelvollzug
  • Joanna Zybon – Lauftherapie in der Justizvollzugsanstalt
  • Verena Wegener – Lauftherapie bei Sehbehinderung und Blindheit
  • Dr. Rüdiger Carlberg – Lauftherapie nach dem Lüneburger Konzept
  • Ralph Schmitt – Lauftherapie im privaten Umfeld
  • Ute Bischoff – Lauftherapie und Marketing
  • Klaus Assenmacher – Lauftherapie und Berufsverband
  • Wolfgang W. Schüler – Lauftherapie und internationale Kontakte
  • Nachwort
  • Ausbildungsträger
  • Literaturempfehlungen
  • Über die Autorinnen und Autoren
  • Personenregister

Produktinformationen

  • Erscheinungsdatum: April 2022
  • Herausgeber: Wolfgang W. Schüler
  • Verlag: Arete, Hildesheim
  • Taschenbuch: 176 Seiten
  • Preis: 18,00 €
  • ISBN-10: ‎3964230855
  • ISBN-13: 978-3964230850

Harzquerung 2022 – Der Wald ist weg!

Am 30.04.2022 war nun endlich die Harzquerung. Nachdem zweimal coronabedingt dieser Lauf leider abgesagt werden musste, war es nun wieder soweit. Ursprünglich hatte ich mich für die Veranstaltung in 2020 angemeldet. Ein großes Lob an die Veranstalter, dass der Startplatz ohne Abschläge zwei Jahre fortgeschrieben wurde. Keine Selbstverständlichkeit – wir wir alle mittlerweile wissen.

Wir  – Lisa, Elisabetta, Jan und ich – reisten am Vorabend schon an und übernachteten in Bernburg bei Eddi. Jörg gesellte sich hinzu. Das war insbesondere auch deshalb sehr schön, da dann mit Eddi, Jörg, Jan und mir vier Weggefährten unserer letzten gemeinsamen Harzquerung in 2018 wieder vereint waren. Wir hatten uns zum Teil lange nicht gesehen und viel zu erzählen. Die Freude war groß!

Nach einer kurzen Nacht ging es dann am frühen Morgen für Jörg, Jan und mich weiter nach Wernigerode. Eddi war dieses Jahr nicht gemeldet und kam deshalb später mit Lisa und Elisabetta zum Start nach. Die Startunterlagen waren in Wernigerode schnell abgeholt. Die Organisation vor Ort war wieder einmal bestens …

Nach einem kleinen Frühstück bei Netto ging es dann bereits die ersten Anstiege zum Startbereich hoch und wir bekamen eine Ahnung von dem, was uns bevorstehen würde. Erinnerungen an unsere Teilnahme von 2018 wurden wach. Viele Läuferinnen und Läufer waren dort bereits versammelt, obwohl bis zum Start noch eine knappe Stunde Zeit war. Allen merkte man die Vorfreude an und die Stimmung war sehr gut.

Pünktlich um 08:30 Uhr ging es dann los und auf die Strecke in den Wald hinein. Sofort war mein Körper in „Streß-Level“, da es die ersten Kilometer brutal nach oben ging und größtenteils nur gegangen werden konnte. Nach dem Erreichen der ersten „Hoch-Ebene“ nach ca. 4 km und Passieren der Zillerbachtalsperre, deren Staumauer wir überliefen, wurde es vorerst etwas flacher und ich kam ins Laufen.

Bereits hier wurde deutlich, was uns die Veranstalter schon im Vorfeld angekündigt hatten: Das Erscheinungsbild des Harz hatte sich gewaltig verändert. Mit anderen Worten: „Der Wald war weg!“. Klimakatastrohe und Trockenheit hatten dem Borkenkäfer die günstigsten Voraussetzungen geschaffen. Zudem kamen auch noch die Spätfolgen des Sauren Regens. Weite Flächen waren sozusagen kahlgeschlagen, soweit das Auge reichte. Im gesamten Teilnehmerfeld konnte man auch nonverbal schlagartig eine große Betroffenheit wahrnehmen.

Die Harzquerung ging weiter. Ultra- und Naturläufer sind im Grunde Optimisten und nach den Worten von fachkundigen Betreuern wurde bereits mit dem Aufforsten bereits begonnen – auch wenn dies wohl 50 Jahre dauern würde.

Mich überkam ein Runners-High und ich lief drauflos, ohne auf meine geplante Richtgeschwindigkeit zu achten. Es ging mit leichtem  Gefälle über Felder und  Wiesen und ich konnte meine „Gewichtsvorteile“ als Genußläufer in die Waagschale bzw. Schwerkraft werfen. Es war einfach herrlich! Etwas nach dem VP 1 bezahlte ich meinen vorherigen Geschwindigkeitsrausch dann in Läuferwährung, d. h. ich wurde langsamer … Ich war wieder in meiner vertrauten Welt des „ausdauernden Laufens“ angekommen und fühlte mich pudelwohl.

Meine Gedanken schweiften über die Höhen und Täler und kamen wieder zurück. Ich musste daran denken, dass ich hier auch unter der Flagge des Deutschen Laufherapiezentrums lief und gestern eine außerordentliche Mitgliederversammlung zur Auflösung des Vereins in Bad Lippspringe stattgefunden hatte. Was dort wohl rausgekommen ist? Shit happens! – Komme was wolle: Ich laufe!

Weiter ging es über Stock und Stein und bergauf und bergab. Die Harzquerung hat es wirklich in sich. Ca. 2.600 Höhenmeter (ansteigend und absteigend) kamen zusammen, die bewältigt werden wollten. Nachdem ich den höchsten Punkt der Strecke, den Poppenberg, nach ca. 41 km überquert hatte, war ich frohen Mutes, dass es ab dann nun noch bergab ginge. Es kamen jedoch drei weitere mittlere Anstiege hinzu …

Nach mehr als 7 Stunden und knapp 54 km kam ich dann erschöpft und glücklich ins Ziel, wo ich schon von Jan erwartet wurde. Jörg war noch auf der Strecke und kam etwas später an.

Alles in allem ein wunderschön organisierter Lauf des Ski-Klubs Wernigerode von 1911 e.V. und einer der schönsten Naturläufe, die ich inzwischen kennenlernen durfte. Ich komme gerne wieder.

Komme was wolle – ich laufe! – Statt RAE 2022 nun die Deutschlandquerung!

Nachdem Mitte März der RAE 2022 abgesagt wurde und ich den ersten Schock verdaut hatte, habe ich mich dann umgeschaut und tatsächlich einen anderen Etappenlauf gefunden. Ich starte nun bei der Deutschlandquerung der LG Mauerweg. Glücklicherweise startet dieser Lauf fast zur selben Zeit. Der Lauf ist deutlich kürzer (6 Etappen, 340 km – aber 7.000 Höhenmeter!) und  vor allem komfortabler (Übernachtung in Hostels, Pensionen und Jugendherbergen mit Halbpension).

Das ist bestimmt ein guter Einstieg in die Welt der Etappenläufe und vielleicht sollte auch alles so kommen, wie es jetzt kommt.

Los geht es am 22.05.2022 in Arnstadt (Thüringen) und das Ziel in Siegen (NRW) erreichen wir am 27.05.2022. Ich werde auf der Website täglich berichten, wie es mir ergeht.

Die Streckenführung ist auf der nachfolgenden Grafik  gut zu erkennen. Die Ausschreibung mit allen Details ist über den Laufkalender verlinkt.

Race Across Europe 2022 ist abgesagt!

Vor einer Woche kam die ernüchternte Nachricht, dass der RAE 2022 ausfällt. Gänzlich überraschend kam die Nachricht nicht, war aber doch in der Wirkung niederschmetternd. Jetzt nachdem ich eine Woche Zeit hatte, das zu verdauen, kann ich mit etwas Abstand und Distanz die ganze Sache reflektieren. Es ist schade, dass dieser Etappenlauf gänzlich abgesagt wurde. Aber ich kann die Entscheidung des Organisators gut nachvollziehen. Aufgrund der stetigen pandemischen Lage und insbesondere aufgrund des russischen Angriffkrieges in der Ukraine sagten etliche Teilnehmer überwiegend aus Übersee ab. Das Teilnehmerfeld reduzierte sich dadurch um weit mehr als die Hälfte. Insofern kann ich verstehen, dass die Finanzierung und Durchführung dadurch unmöglich wurde.

Mein ganzer Repekt gilt Oliver Witzke, der in den vergangenen zwei Jahren mit viel Optimismus und Beharrungsvermögen in die Realisierung dieses Etappenlaufes in hohem Maße investiert hatte und trotzdem den Mut gefunden hat, ein aussichtloses Unterfangen abzubrechen.

Auch ich habe die letzten anderthalb Jahre investiert und mit  stetig steigenden Trainingsumfängen daraufhin trainiert. Ich bin nicht zuletzt deswegen in einer sehr guten  und nie dagewesenen Ausdauer-Fitness angelangt und dafür dankbar. Es war deshalb für mich nicht alles umsonst. Vielen Dank auch an alle Mitläufer und Trainingspartner, die mich bei meinem Vorhaben unterstützt und begleitet haben.

Es wäre mein erster Etappenlauf gewesen und  ich hatte –  ehrlich gesagt – schon leichtes „Muffensausen“ hinsichtlich der Anzahl der Etappen ohne Ruhetag und der überdurschnittlich langen Distanzen. Schade – ich hätte gerne ausgetestet, wie viele Etappen ich geschafft hätte oder gar in Paris angekommen wäre.

Aber dennoch : „Shit happens!“ und „Keep running!“

Robertos großer Lauf – Wannsee-Umrundung

Am 20.02.2022 war der krönende Abschluss der gemeinsamen Ultravorbereitung mit Roberto. Roberto hatte mich letzten Sommer angefragt, ihn bei der Vorberetung und Bewältigung seines ersten Ulra-Laufes zu unterstützen. Gerne bin ich dieser Bitte nachgekommen und wir haben seit November 2021 uns auf den Ludwig-Leichhardt-Trail 2022 vorbereitet.

Es folgten viele gemeinsame lange Läufe am Wochenende, Gespräche und die Vermittlung von theoretischen Wissen. Es war ein Prozess des gegenseitigen Kennenlernens und Bildung von Wertschätzung. Ultra ist nach meinem Verständnis nicht nur eine sportliche Leistung, vielmehr geht mit dem Ultralaufen auch eine Veränderung des Lebensgefühls und Lebenseinstellung einher – im Sinne von „Lebens- und Genussläufer“.

Nachdem der Ludwig-Leichhardt-Trail für den geplanten Termin am 19.02.2022 coronabedingt auf den Sommer verschoben werden musste, ließen wir aber nicht vom gemeinsamen Ziel ab und trainierten unverdrossen weiter. „Das Ziel steht im Weg … „ Wir entschieden, dass wir – komme was da wolle – weiterhin die Absicht verfolgen wollten, am WE der 7. KW Robertos ersten Ultra-Lauf zu absolvieren.

Am 20.02.2022 starteten wir also um 09:30 Uhr am S-Bahnhof Wannsee in Berlin zur sog. „Wannsee-Umrundung“. Ziel war es, im Uhrzeigersinn immer am Wasser entlang um den Wannsee und der Havel wieder am S-Bahnhof Wannsee anzukommen. Besonders schön war, dass im Vorfeld dieses Vorhabens sich einige Läuferinnen und Läufer aus unseren Laufwelten, in denen Roberto und ich unterwegs sind/waren, uns anschlossen und ein Teil des Weges begleiten wollten.

Wir liefen also in einer Gruppe von 8 Laufenden, von denen zwei als Run & Bike unterwegs waren, los. Es ging im Uhrzeigersinn an der Liebermann-Villa und dem Haus der Wannseekonferenz vorbei und dann an der Havel und am Rande des Düppeler Forstes vorbei an der Pfaueninsel und der Moorlake zur Glienicker Brücke. Dort waren auch schon die ersten Spuren vom Orkan Zeynep, der am Vortag mit brachialer Gewalt auch durch Brandenburg gefegt war, zu sehen.

Der Weg führte nach Überquerung der Glienicker Brücke in Richtung des Neuen Garten. Dort mussten wir feststellen, dass der Neue Garten wetterbedingt vollständig gesperrt war und wir mussten einen Umweg finden, was uns auch gelang. Weiter ging es dann ab der alten Meierei an der Havel entlang bis nach Krampnitz. Denis und Fabian stiegen dort nach 20 km aus – weiter ging es zu sechst.

Durch den Königswald, der durch den Orkan erhebliche Sturmschäden erlitten hatte,  führte dann die Strecke durch den Sacrower Park vorbei an der Heilandskirche und zum Sacrower Schloss mit 1000-jähriger Eiche. Dort bei km 27 wurden unsere beiden Mitläufererinnen, Imke und Angela, bereits vom Anhang erwartet und wünschten uns alles Gute. Einen Kilometer weiter am Ortsausgang von Sacrow wartete dann wie verabredet Ina auf uns, um uns bis zum Ende zu begleiten. Es hatte inzwischen angefangen zu regnen und das Wetter wurde für unser Vorhaben etwas ungemütlich.

Zu fünft ging es dann unverdrossen weiter an Kladow vorbei und dann auf dem Havelradweg durch Gatow Richtung Spandau.  An der Heerstraße bei km 42 stiegen Fabian und Christian – unser „Run & Bike-Duo“ – aus. Das Wetter war für eine Radbegleitung bei unserem langamen Ultra-Tempo nicht optimal. Wir bedankten uns bei beiden für diese grandiose Leistung und machten uns zu dritt auf, um den letzten Streckenabschnitt an der Grunewald-Havelseite zu bewältigen.

Nach sieben Stunden kamen wir dann rechtzeitig vor Einbruch der Dämmerung am Startpunkt wieder an. Robertos erster Ultra-Lauf war  mit Unterstützung aller Beteiligten geschafft.

An dieser Stelle noch einmal Robertos und mein gemeinsamer Dank an alle, die uns bei diesem Vorhaben unterstützt haben. Vor allem aber gilt der Respekt Roberto, der es wirklich geschafft hat ein hoch gestecktes Ziel mit allen Widrigkeiten und Irrungen in der Vorbereitung zu erreichen und sich nicht davon abbringen zu lassen.

Non stop Ultra!

Angekommen!
Laufstrecke 20.02.2022

Wo laufen sie denn

Lieber Franz,

zunächst herzlichen Glückwunsch zur Web-Seite und zur „Genehmigung“ Deiner Tour. Berlin – Paris.

Und schon setzt meine Beschwerde ein. Wieso kommst Du auf diese Strecken-Idee? Nur um unter dem 1806 gebauten „Arc de Triomphe“ die Arme hochzureisen? Naja – kann man/frau irgendwie auch verstehen. Mein Vorschlag wäre ein anderer gewesen. und zwar: Berlin – Olbia. Also hier auf Sardinien. Und ich sage Dir auch warum: Über 300 Tage im Jahr scheint hier die Sonne. die Menschen sind ausgeglichen, liebenswert und bescheiden. Sie sind wohl dadurch auch die im Durchschnitt ältesten Bewohner in Europa. Ihre Ernährung ist vorbildlich – mediterran und auch ihre Trinkgewohnheiten sind nachzueifern. Und ja: Sie trinken ihren Wein, den aber in Maßen, unbehandelt und meist auch selber hergestellt. Nun, ich könnte noch unzählige Beispiele aufführen, um Dir die Bedeutung solch einer Tour nach Sardinien (nur ein paar hundert Kilometer weiter) schmackhaft zu machen. Ich bin mir aber sicher, dass Dir nach Deiner Berlin – Paris Strecke eine neue Idee herumSPUKt. Dem wollte ich schon mal vorgreifen. Ich wünsche Dir/Euch alles erdenklich Gute zum Gelingen.

Dein ehemaliger Lauf-Redaktions- und Marathon-Kollege Falk aus/auf Sardinien

Grußwort von Wolfgang Schüler

Der Läufer und Lauftherapeut Franz Kuhnlein hat die Website „Laufwolke“ eröffnet. Mit ihr bietet er breitensportlich ausgerichteten wie auch gesundheitlich interessierten Läufer:innen ein neues, zusätzliches Forum der Information und des Austauschs – in Berlin und über die Bundeshauptstadt hinaus.
Jegliches Engagement in dieser Richtung ist zu befürworten und zu unterstützen. Gesundheit, Fitness, Wohlbefinden und Lebensfreude stellen sich nicht bewegungslos ein. Doch laut Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention sind nur 13% der Erwachsenen „ausreichend körperlich aktiv. Der übrige Teil erhöht durch fehlende Bewegung das Risiko des Auftretens von Beschwerden und Erkrankungen.“ Mithin fehlen ihm Kompensationsmöglichkeiten für die in Beruf und Alltag sich erhöhenden psychischen Anforderungen und Belastungen. Eine körperlich-seelische Zerreißprobe mit den bekannten Folgen: einerseits Übergewicht, Kurzatmigkeit, Herzkreislauf- und Stoffwechselstörungen, andererseits Stressleiden, Ängste, depressive Verstimmungen und Burnout. Davon beschleunigt wird der Prozess des Alterns. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt die Zahl derjenigen, die weltweit an Krankheiten sterben, die auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind, mit etwa zwei Millionen pro Jahr an.
Sich mehr zu bewegen – langsam und ausdauernd – fördert die Gesundheit und hilft, Befindlichkeitsstörungen und Erkrankungen aktiv zu begegnen – präventiv, therapeutisch und rehabilitativ. Laufen ist hierfür ein vorzügliches, leicht verfügbares Mittel – ob in eigener Regie betrieben oder begleitet bzw. angeleitet, bestenfalls durch ausgebildete Lauftherapeut:innen. Wer einmal die positiven Wirkungen des Laufens an sich selbst erfahren hat, möchte sie nicht mehr missen.
So bleibt Franz Kuhnlein zu danken und seiner Website zu wünschen, dass sie gut angenommen wird, dass sie andere motiviert, einen körperlich aktiven Lebensstil zu pflegen, ja, dass man sich auf ihr einbringt, gegenseitig austauscht und vernetzt. Allen zukünftig Beteiligten wünsche ich ein „Start running!“ bzw. „Keep on running!“
Wolfgang W. Schüler, Wiesbaden, 11.01.2022

Sozialpädagoge (Dipl.) und Pädagoge (M.A.), Läufer seit 1967 (Marathon sub-3-h), Lauftherapeut (DLZ) und Lauftherapeut (IART/USA), Begründer einer evidenzbasierten Lauftherapie bei verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen, von 1995 bis 2019 Dozent am Deutschen Lauftherapiezentrum (DLZ) in Bad Lippspringe, Gründungsmitglied des (Berufs-) Verbandes der Lauftherapeuten (VDL) und seit 2011 dessen Beauftragter für Internationale Kontakte, Geburtshelfer der Lauftherapieausbildung am Orde Wingate Institute/Israel (2020), Autor und Herausgeber von über einem Dutzend Büchern zum gesundheitsorientierten Laufen und zur Lauftherapie (Lebenswerk „Lauftherapie mit Kindern und Jugendlichen“, 2014, 432 S.).