Deutschlandquerung 2022 – Résumé und Nachbetrachtung

„Ein Läufer muss nicht die Meile in vier Minuten laufen

oder einen Marathon in vier Stunden. Es ist lediglich notwendig,

dass er läuft und läuft und mitunter leidet. Dann wird er eines Tages

aufwachen und unterwegs feststellen, dass er angefangen hat

jene natürliche Ordnung, die Liebe und die Wahrheit zu erkennen,

die einen Menschen frei machen.“

George Sheehan (1918 – 1993) amerikanischer Kardiologe und Laufphilosoph

Eine Woche nach der Deutschlandquerung habe ich meine Gedanken gesammelt und Abstand gewonnen. Das oben wiedergegebene Zitat von George Sheehan begleitet mich seit meiner Vorbereitung auf die erste Biel-Teilnahme in 2015 und war in Werner Sonntags Buch „Ultra mehr als Marathon“ dem Kapitel 13 vorangestellt. Ich habe diese Erkenntnis immer in mir getragen und versucht, mich dieser zu nähern. Bei der Deutschlandquerung bin ich dieser Erkenntnis dann so nah gekommen – wie noch nie zuvor.

Ich bin immer noch schwer beeindruckt und zehre von den wertvollen Erfahrungen, die ich in der vorletzten Woche Tag für Tag machen durfte. Ich habe eine ganze Bandbreite verschiedener Ultralaufenden kennenlernen dürfen, welche jeder für sich mir wertvolle Inspiration für meine weiter läuferische Zukunft gegeben haben.

Ich habe gelernt, nie aufzugeben und auch in anscheinend aussichtslosen Situationen – von denen es für mich in diesen Tagen einige gab – nicht aufzugeben. Sei es beim ständigen Verlaufen und Korrigieren in den ersten drei Tagen mit der Navigation auf meiner Polar Vantage 2, bei mitunter wirklich sehr knappen Zieleinläufen innerhalb der vorgegebenen Cutoff-Zeiten oder auch, als mir am ersten Tag nach 48 km die Polar Vantage 2 wieder einmal abstürzte und ich alles neu laden musste. Der Polar-Support ließt das sicherlich wieder einmal zum ersten Mal. Viele Polarnutzende wissen, wovon ich spreche.

Ich habe es sehr genossen, Deutschland aus einer anderen Perspektive zu erfahren und hätte nie gedacht, dass ich einen solchen Traillauf und verschlungenen Pfade jemals kennenlernen würde. Auch wenn manche Tracks wirklich verzwickt waren und teilweise wie kognitives Training wirkten. Die Ausblicke und Strecken waren grandios!

Es hat mir sehr gutgetan, eine ganze Woche mit Gleichgesinnten die Tage und Etappen zu verbringen und habe es genossen, einen Raum zu haben, in dem ich mich nicht rechtfertigen musste für das was ich tat. Eine ganze Woche mit Menschen zu verbringen, die die Freude an der Bewegung in der freien Natur und das Empfinden der jeweiligen Witterung miteinander teilten.

Ich habe von Allen wertvolle Tipps und Zuspruch erhalten. Ein besonderes Erlebnis, war die Zuweisung der ureigenen finnischen Mentalität „Sisu“ und das noch von  einer Finnin! Vielen Dank Sari, das war ein Ritterschlag für mich und ich werde es im Herzen bewahren …

Vielen Dank auch an die Organisatoren – allem voran Harald und Nina und dem gesamten Team. Insbesondere für ihre liebevolle Art, mir beizubringen, wo mein Platz bei den Startzeiten war. Ich habe zwar etwas gebraucht, mich zu fügen, jedoch hat mir das sehr geholfen und meine Fähigkeit zur Demut und Dankbarkeit hat sich dadurch gestärkt.

Auch vielen Dank an Alle, die während dieser Reise mich mit Kommentaren auf der Laufwolke-Seite unterstützt haben. Das hat mir wirklich sehr geholfen.

Ein Gedanke zu „Deutschlandquerung 2022 – Résumé und Nachbetrachtung

  • 9. Juni 2022 um 8:39 Uhr
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    Hallo Franz,
    ein wahrer Kuhnlein gibt in der Tat niemals auf, im Gegenteil. Er wächst mit jeder Aufgabe die ihm das Leben stellt.
    Ich freue mich mit dir, dein Bruder
    LG an Ela
    Du bist schon ein harter Hund

    Antwort

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