Fischland-Darß-Zingst-Ultra und HEIDI-Challenge (2. Etappe)
Der Juni war dominiert von meinem diesjährigen Highlight dem Fischland-Darß-Zingst-Ultra (FDZU), worauf ich das ganze Jahr hingefiebert und gearbeitet hatte. Ich hatte nach meiner Teilnahme im letzten Jahr wieder gemeldet, da ich der Meinung bin, dass bei solchen extremen Läufen (wie z. B. Biel, Thüringen Ultra, 100 Meilen Berlin) eine Bestätigung (Wiederholung) der erbrachten Leistung unbedingt notwendig ist, um so ein Projekt abzuschließen.
Ich machte mir auch gute Hoffnung, dass ich aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen im letzten Jahr diesmal deutlich weniger Zeit benötigen würde. Als zweite Stufe meines Größenwahns zog ich auch in Erwägung, diesmal die volle Distanz (115 km) anstatt der „kurzen Runde“ (100 km) zu bewältigen. Es sollte wieder einmal alles ganz anders kommen ….
Zusatzlich war ich auch guter Dinge, da mich meine geliebte Frau bei diesem Trip begleitete und wir zudem eine ganze Woche ein Appartment in der Alten Seefahrtschule in Wustrow gebucht hatten.
Letztendlich musste ich aber dann beim FDZU sehr schnell erkennen, dass 15,5 Sonnenstunden – wenn auch bei erträglichen Temperaturen – genauso und auch noch mehr anstrengend sein können als die drei Schlechtwetterfronten, die ich letztes Jahr zu überstehen hatte. Kurz nach Barth bei km 42 hatte ich schon ernsthaft überlegt, ob ich aussteigen sollte. Die Rettung nahte aber in Person von Ralf, der just in diesem Moment überraschend und radfahrend hinter mir auftauchte und mir seine Radbegleitung anbot. Die nahm ich natürlich gerne an und konnte ohne Laufrucksack und zusätzlichem Gewicht – von dem ich auch so als Genußläufer einiges zuviel habe – wieder mit gutem Gefühl weiterlaufen. Letztendlich kam ich dann deutlich später als geplant aber dennoch glücklich am 100 km-Ziel an und ich war froh, dass wir noch vier Tage zur Regeneration auf dem Darß zur Verfügung hatten.
Im Vorfeld vom FDZU hatte ich auch meine Teilnahme an der HEIDI-Challenge zwei Wochen später in Berlin erwogen. Zumindest für die zweite Etappe am Sonntag (67 km). Die Teilnahme an einem weiteren Ultra direkt vor meiner Haustür war einfach zu verlockend, als dass ich hätte verzichten wollen.
Nachdem ich mich eine Woche nach dem FDZU dann einigermaßen erholt hatte und guter Dinge war, meldete ich mich dann kurzentschlossen dafür an. Letztendlich konnte ich auch diesen Ultra finishen und meiner Sammlung von Marathons/Ultramarathons zum Erreichen meines Mega-Ziels dem 100Marathon-Club hinzufügen.